KidTiP

(Originalausgabe BRD Juli 1999/Neuausgabe Juli 2004, Ravensburger, empfohlen für Leser ab 10 Jahren)

Hallo,

Die KiDTiPs eins bis fünfzehn findet Ihr übrigens im KiDTip-Archiv: Am linken Rand dieser Seite unter "Bücherbärchen-Archive" gucken, dort die Taste KiDTiP-Archiv anklicken. Neue Bücher für jüngere Leser stellen wir in der jeweiligen Ausgabe von Neu für Kids vor. Wenn Ihr ein Buch habt, das Euch besonders gut gefallen hat, könnt Ihr gerne auch selbst einen Tip schreiben und ihn uns zuschicken – oder Ihr benutzt unsere Bücherbärchen Quasselkiste (auf das blaurote Logo links klicken).

Doch jetzt zum Tip für diese Woche.

Dies ist die teilweise sehr glückliche und teilweise sehr traurige Geschichte von Nathan, einem Mischlingshund.

Als er von seiner Hunde-Familie getrennt wird, findet er es schnell sehr schön bei seinen Menschen. Es gibt Streicheleinheiten und lange, schöne Spaziergänge.

Doch eines unschönen Tages ändert sich alles. Er bleibt allein zu Hause, keiner hat mehr Zeit für ihn und alle sind gereizt.

Nachdem er wieder einmal einen Tag allein, gelangweilt, einsam und verlassen im Haus verbracht hat und sich die Zeit mit Heulen und dem Zerkauen von Schuhen und Kissen oder dem Ausräumen des Mülleimers hatte, kommt es, wie es für viel zu viele Hunde heutzutage kommt. Die nächste Autofahrt führt nicht ins Grüne sondern zu einem großen grauen Haus, aus dem ihm der Geruch nach Angst, Trauer und Einsamkeit entgegenschlägt.der Geruch nach Wut, Verlassensein und Verständnislosigkeit.

Ihr habt es sicher schon erraten: Nathan wird in ein Tierheim gebracht.

Er versteht nicht, warum seine Menschen ihn verlassen haben, wird traurig, zieht sich zurück.

Doch eines Tages steht ein kleines Mädchen vor seiner Zelle. Wird NAthan ein neues Zuhause finden? Und ist es diesmal für immer? Oder ist es nur ein neuer Schritt auf dem Leidensweg eines lebenden Wesens, das für manche nur ein Gegenstand ohne Gefühle ist?

Eine schöne und eine traurige Geschichte, die jeder lesen sollte, bevor er oder sie sich einen Hund ins Haus holt oder einen verschenkt (was man eigentlich nie machen sollte, Freunde sucht man sich selbst aus, man verschenkt sie nicht). Und hoffentlich hilft es dem einen oder anderen Hund, daß ihm ein Schicksal wie das von Nathan erspart bleibt. Leider wird es nicht viel helfen, denn manche Menschen dürften überhaupt keine Hunde haben!

Die Geschichte, aus Nathans Sicht erzählt, kann aber zumindest helfen, ein besseres Verständnis für Hunde zu bekommen. Wer es vorher nicht wußte, weiß es hoffentlich, wenn er oder sie dieses Buch gelesen hat: Hunde sind kein Spielzeug, es sind lebende Wesen mit einem eigenen Verstand und eigenen Gefühlen. Wer sich für einen Hund entscheidet, übernimmt die Verantwortung für einen Freund. Und einen Freund bringt man nicht in ein Heim oder bindet ihn irgendwo an und verzieht sich, wenn man keine Lust mehr hat, sich um ihn zu kümmern. Wer das berücksichtigt, wird kaum einen besseren Freund finden, als einen Hund.

Astrid Frank:
Kummer auf vier Pfoten
Ravensburger Taschenbuch
(Originalausgabe: Hardcover)
ca. 60 Seiten (Erstausgabe ca. 90 Seiten)
4,95 € 5,50 ECU*
ISBN 3-473-52197-3

Originalausgabe nicht mehr lieferbar