Erst einmal müssen die Leser akzeptieren, daß die Geschichte von Max und Moritz nicht schon seit 1865 existiert, sondern sich in heutiger Zeit abspielt und Wilhelm Busch in unseren Tagen lebt. Dann ist dies eine äußerst unterhaltsame und teilweise auch spannende, recht schräge Version der bekannten Geschichte, die ein völlig neues Licht auf die Geschehnisse um die beiden angeblich bösen Buben und die gute Witwe Bolte und die anderen guten Menschen in ihrer Umgebung wirft. Die Geschichte wird dabei teilweise von einem Hahn oder Spitz erzählt, der versucht, den für uns unsympathischen und unfähigen Kommissar Mütze auf die richtigen Spuren zu führen. Daneben spielen auch noch zwei etwas eigenartige Maikäfer eine anführende Rolle. Auch sind die Reime von Wilhelm Busch in dieser Version Teil dieser Geschichte (aber anders, als wir es kennen) und es gibt auch einige wenige der bekannten Zeichnungen. Für den Rest wäre es sicher nicht schlecht, wenn die Leser das Originalbuch zu Max und Moritz mit den Zeichnungen von Wilhelm Busch zur Hand hätten. Da dies der erste Kommissar Mütze-Roman war, den wir gelesen haben, können wir nicht sagen, ob dieser Kommissar nur in diesem Band oder generell in der Serie eher Schlafmütze heißen sollte, während sein Freund Karl-Dieter die eigentliche Denk- und Ermittlungsarbeit leistet. Für uns machte Mütze in dieser Geschichte jedenfalls einen ziemlich verpennten Eindruck und nicht im mindesten daran interessiert, im Fall zu ermitteln, geschweige denn, ihn zu lösen. Davon abgesehen ist diese Geschichte für uns auf jeden Fall ein Tip.
Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen - lesen, was einem die Zensoren erlauben - glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen, Freiheit gar nicht. (Kurt Tucholsky)
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