August 2024 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Hartmut Höhne:
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Titel: Mord am Thalia Kommissar Jakob Mortensen, Bd. 2:? |
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3.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2024 |
Im Thalia Theater wird ausgelassen gefeiert. Als Max Schwartau, Bildhauer und Maler, tot aufgefunden wird, übernimmt Kommissar Jakob Mortensen den Fall während der laufenden Festveranstaltung.
Der erste Verdacht fällt auf die russischstämmige Alina Krylow, später auch auf Eva Scheller, die Frau eines Galeristen.
Während Mortensen zusehends Alina verfällt, verliert er den Fall komplett aus den Augen und riskiert damit seine berufliche Stellung - und seine Beziehung.
Dann geschieht ein zweiter Mord ...
Originalausgabe
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Broschiertes Buch / Paperback mit Klappenumschlag
Auch erhältlich als ebook
EPUB: ca. 2 MB, ISBN 978-3-7349-3054-6
PDF: ca. 2 MB, ISBN 978-3-7349-3055-3
Bisher ist in dieser Reihe erschienen:
Band 1
Mord im Gängeviertel (04/2022)
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Gmeiner Paperback ca. 300 Seiten ISBN 978-3-8392-0716-1 Preis: 14,00 € (D) - 14,40 € (A) ~ 20,00 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: gmeiner ebook (08/2024) (epub, PDF) Preis: 10,99 € (D) - 10,99 € (A) ~ 11,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Auch in diesem zweiten Band gibt es mehr als den einen im Titel erwähnten Mord. Zunächst aber fängt alles eher harmlos an. Die Leser begleiten die Schwestern Mortensen in ein Künstler Café und lernen so auch einen Teil der Künstler, genauer gesagt Maler, und ihre Welt kennen. Unter ihnen auch das zukünftige Mordopfer. Aber zunächst geht es um familiäres innerhalb der Mortensen-Familie, Unterhaltungen zwischen den Künstlern und eine bevorstehende Großveranstaltung. Für die Einführung der Personen und der Szenerie nimmt sich der Autor Zeit. Cara Mortensen, die sich auch der Malerei widmet und kürzlich nach Hamburg zurückgekehrt ist, ist ebenfalls an den Vorbereitungen beteilgt. Auf den kommenden Seiten begleiten die Leser Cara bei den Vorbereitungen, ihrem Nebenjob und schließlich zur Veranstaltung selbst. Dort muß sie allerdings eine unangenehme Entdeckung machen, die nun auch ihren Bruder, Kommissar Jakob Mortensen, und sein Team auf die Kunst-Szene bringt. Die Mordermittlungen erweisen sich als schwierig, denn von dem Opfer ist wenig bekannt und auch ein Motiv schwer auszumachen. Die Leser begleiten auf den nächsten Seiten nach klassischer Krimimanier die Ermittlungen und Befragungen der Polizei. Außerdem erfahren die Leser einiges aus der Familiengeschichte des Kommissars. Erst nach etwa einhundert Seiten heißt es aufzupassen. (So ist zuindest dort zu lesen - obwohl geübte Krimileser das natürlich bereits die ganze Zeit getan haben dürften.) Denn jetzt wechselt die Erzählung plötzlich in die Gegenwartsform, die Leser folgen den Gedanken des Täters und erhalten so eine erste Ahnung, was das Motiv des ersten Mordes gewesen sein könnte. Damit sind sie den Ermittlern einen kleinen Schritt voraus. Neben der weitgehend spannenden (wenn auch etwas langgezogenen) Kriminalhandlung erfahren die Leser auch einiges aus der Hamburger Stadtgeschichte. (Wer wußte etwa schon, daß sich Hamburg aus der Hammerburg entwickelt hat und wo sie gelegen war.) Allerdings klingt der Roman manchmal zu sehr nach einem nervigen Regionalkrimi, wenn der Autor sämtliche Straßen und Gassen, die die Ermittler und andere Personen entlanggehen, namentlich nennen zu müssen meint und sinkt teilweise auf Seifenopern-Niveau ab, wenn er seinen Helden in eine überzogene Liebesgeschichte stürzen läßt. Vielleicht soll der Kommissar dadurch menschlicher werden, aber für uns war es ebenso unglaubwürdig wie überzogen und überflüssig (wenn nicht gar nervig). Daß nach einer sich lang hinziehenden (und weitgehend ergebnislosen) Ermittlungsarbeit der Autor eine Figur außerhalb des ermittlerteams in einer Kamikaze-Aktion den Lesern den Fall auflöst, gefolgt von einer actionhektischen Abschluß-Jagd, fanden wir auch nicht gerade überzeugend. Auch weiterhin wechselt die Perspektive in einigen Kapiteln auf die Sicht des Täters. Es gibt übrigens nur drei sehr lange Kapitel in diesem Buch (zwei mit ungefähr jeweils 120 und eines mit knapp 50 Seiten) und ein kurzes Nachwort, in dem der Autor die Leser über die historisch "echten" Dinge in diesem Roman informiert. Was die äußere Gestaltung des Buches angeht, so fällt diesmal deutlich ins Auge, was bei einigen anderen Gmeiner-Büchern zu sehen war. Das reine Titelbild (ohne die Schriftzüge wie Autor, Titel etc) erscheint häufiger schwarzweiß auf den inneren Umschlagseiten, wobei es vorne im Buch gespiegelt dargestellt wird. Dummerweise zeigt dieses Titelbild den Schriftzug des Thalia-Theaters und ein Einbahnstraßenschild, was die gespiegelte Version etwas merkwürdig aussehen läßt. Insgesamt ist dieser zweite Fall für den sympathischen, menschlichen (und diesmal meist zu Fuß gehenden) Kommissar Jakob Mortensen und sein Team, allen voran sein Mitkommissar und Freund Ove Harms und der Polizist Tiedemanns (sowie die Mortensen-Schwestern, die in diesem Roman auch eine wichtige Rolle spielen) für uns zwar deutlich schwächer als sein Vorgänger, aber immer noch lesenswert. |