Oktober 2024 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Gerti Rosenfellner:
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Titel: s'Christkind locht si oasGeschichten & Gedichte |
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12.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: A |
Erscheinungsjahr
Original: 2024 |
Gerti Rosenfellner erzählt in diesem Gedichtband Geschichten aus der vermeintlich ruhigsten Zeit des Jahres - und zwar so, wie den Menschen im Mostviertel (dem südwestlichen Teil Niederösterreichs) der Schnabel gewachsen ist.
Dabei wird die Geschäftigkeit dieser besonderen Zeit mit all ihren Auswüchsen kritisch betrachtet.
So lädt dieser Gedichtband sowohl zum Nachdenken, als auch zum Schmunzeln oder Lachen ein, da man sich in der einen oder anderen wahren Begebenheit wiederfindet oder ertappt meint ...
Dieses Buch enthält die folgenden Gedichte und Geschichten:
- ’Christkind locht si oas H
- s’Johr is scho umi
- Da stülle Advent H
- Wechen Adventkalender nimm i heier?
- Adventkalender und-kraunz
- Advent in meiner Kindheit H
- Koa Zeit für aundere
- Heier is z’Weihnochtn ois aunders!
- Da kloa Bua und da Sandla
- Sechzehn Kekssortn
- Wia a heit nu a so a kloas Kind de Wöt vaändern kau
- Du muasst nur fest drau glaubn
- Weihnochtn mit oder ohne Sauerkrautgruch
- A Kerzn am Christbam beklogt si H
- Unsere Kinder haum nu ans Christkind glaubm derfa
- I suach wos für mei Tochter
- De Bedeutung oana Kerzn
- Da etwos aundere Christbam H
- Weihnochtsauftrog für mein Mau H
- D’Oma im Oitersheim H
- Waun s'Jesuskindl redn kunnt H
- 24. Dezember, ganz anders als geplant
Mit schwarzweißen Illustrationen von Karl Bräuer
Mit einem Glossar und Lebensläufen im Anhang
Mit einem Link zu Hörproben (Autorenlesung) einiger Texte im Buch (H)
Nach Übersetzungen/Erklärungen spezieller österreichischer Ausdrücke kann man beispielsweise auf den Webseiten von Wikipedia oder dem Österreichischen Wörterbuch suchen.
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Originalausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover
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Berger Buch, ca. 90 Seiten Format 19 x 12 cm ISBN 978-3-99137-073-4 Preis: 19,90 € (D) – 19,90 € (A) ~ 30,00 SFr (CH)
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Unsere Meinung: In den 22 Gedichten und Geschichten in diesem Buch dreht sich alles um die vermeintlich besinnliche, ruhige Advents- und Weihnachtszeit. Oder, wie sie es eine verärgerte Weihnachtsbaumkerze sagen läßt: Wo sind die guten alten Zeiten? Und darüber hinaus stellen die ernsteren Geschichten auch die Frage, was wir aus der Advents- und Weihnachtszeit gemacht haben, die für menschliche Wärme, Rhe und Stille stehen sollte. Dazu stellt sie Erinnerungen an die relativ einfachen aber vielleicht glücklichereren und fröhlicheren Weihnachtsfeste ihrer Kindheit, als ein einfacher, oft selbst gemachter Adventskranz, bei dem in jeder Woche eine weitere Kerze angezündet wurde, den heutigen Wettbwerben um die beeindruckendere Weihnachtsbeleuchtung gegenüber, die als richtiggehende Lightshow größer, lauter und heller und blinkender sein muß, als die der Nachbarn. Oder das es wichtiger ist, sechzehn verschiedene Kekssorten zu backen und dabei in Kauf zu nehmen, kaum Zeit für andere Dinge und Menschen (wie die Oma im Altersheim) zu haben. Ein anderes Beispiel, von dem sie erzählt, sind die Adventskalender, die einmal nur Bilder dann Schokolade enthielten und heute mit zig verschiedenen Produkten gefüllt sind und bis zu 200 Euro kosten (der teuerste, den die Autorin bisher gesehen hat). Neben dem Christkind, das den amerikanischen Eindringling namens Weihnchtsmann verjagd (wie auf dem Titelbild zu sehen ist) läßt sie auch die bereits erwähnte Christbaumwachskerze und sogar das Jesuskind in der Krippe zu Wort kommen. Dazu gibt es nachdenkliche Geschichten, wie die über den Weihnachtsbesuch der Familie bei der Mutter im Altersheim durch deren Gedanken gesehen. Aber die Autorin schreibt das alles nicht moralinsauer, sondern menschlich und mit Humor. Und sie hat auch ihre eigenwilligen Verbesserungsvorschläge. So hatte sie einmal einen ganz speziellen Adventskalender, bei dem sie an jedem Adventstag schaute, wo und wie sie anderen Menschen helfen konnte, und wieder etwas mehr Menschlichkeit in die Zeit bringen. Und auch für die Adventszeit selbst hat sie einen Vorschlag: Vielleicht würde eine Adventszeit nach Weihnachten ja eher die Möglichkeit einer friedlichen Zeit bieten? Aber das Buch enthält nicht nur ernste Gedanken sondern auch witzige Geschichten rund um die Advents- und Weihnachtszeit. Etwa die von dem Ehemann, der zum Erstaunen seiner Frau mit einer kleinen Aufmerksamkeit gleich drei Leuten eine Freude bereitet. Oder welchen eigenwilligen Einfall der verzweifelte und verägnstigte Ehemann schließlich hat, der ohne Weihnachtsbaum (dafür ziemlich alkoholisiert) nach Hause kommt. Abgerundet werden die Geschichten und Gedichte mit teils witzigen, teils stimmungsvollen Zeichnungen des Wiener Malers und Zeichners Karl Bräuer, der auch das (umlaufende) Titelbild beigesteuert hat, das den Tenor de Buches gut darstellt: Ein wütendes Christkind, das den amerikanischen Eindringling namens Weihnachtsmann (der einige der Weihnchtsverirrungen auf Schildern mit sich trägt wie 50.000 Watt LED Show) mit der Tannenbaumspitze (ver)jagt. Alle Texte sind in österreichischer Sprache verfaßt, aber auch "nördlichere" Leser dürften keine großen Verständnisprobleme haben. Für alle nicht österreichischen Leser gibt es am Ende des Buches erfreulicherweise noch ein dreiseitiges Glossar, in dem die wichtigsten mundartlichen Wörter ins Deutsche übersetzt werden. Einige der Texte aus diesem Buch hat die Autorin zudem auch selbst vorgetragen und aufgenommen. Sie können mit Hilfe eines Codes aus dem Buch von der Verlagswebseite heruntergeladen werden. Und wir müssen sagen, sie klingen erfreulich natürlich und (im Gegensatz zu vielen völlig steril klingenden, aufgesetzten Arten, in denen viele Hörbücher heute aufgenommen werden) macht es Spaß, zuzuhören. Spaß hat uns auch das Lesen dieses Buches bereitet, das mit viel Humor eine Mischung aus teils witzigen, teils nachdenklichen Inhalten bietet, die den einen oder die andere vielleicht auch ein wenig darüber nachdenken läßt, was uns an Tradiditionen und Stimmung vergangener Weihnachtsfeste verlorengegangen ist. |