Bei Wolfstein erscheint mit Feuersturm im April der erste Band einer neuen zweiteiligen Fantasy-Reihe. Wann der zweite Band erscheint ist uns noch nicht bekannt.
Das Reich Acan‘Ha steht am Abgrund: Die Götter verlangen den Phönix zurück, dessen Macht das Imperium seit Jahrhunderten sichert, sonst versinkt die Welt im Feuer.
Während der König auf seinem Thron verharrt, ist nur der geheimnisvolle Taco in der Lage, das Unheil abzuwenden.
Gleichzeitig kämpft Prinzessin Lara ums Überleben. Intrigen und Verrat innerhalb des Palasts bedrohen ihre Familie, und ihr eigener Onkel will sie töten.
Mit dem mysteriösen Nigromanten Odor flieht sie. Doch kann sie ihm vertrauen? Und welches düstere Geheimnis verbirgt er vor ihr?
Vom Verlag empfohlen für Jugendliche und junge Erwachsene
Originalausgabe |
 Broschiertes Buch / Paperback
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Unsere Meinung: Die Geschichte dieses Buches (und wahrscheinlich auch des folgenden zweiten Teils) spielt auf einem namenlosen Kontinent einer ebenso namenlosen Welt. Ob das daran liegt, daß der Horizont und das Wissen der Bewohner sehr begrenzt sind (und sich dies eventuell im zweiten Band ändert) oder ob der Autorin dazu nichts eingefallen ist, oder es ihr nicht wichtig war, können wir nicht sagen. Der Geschichte selbst hat es für uns jedenfals nicht sonderlich geschadet. Und so ist in diesem Buch von der etwas größeren Insel, auf der sich die Abenteuer dieser Geschichte abspielen, immer nur als der Kontinent die Rede. Was und wer sich auf diesem Kontinent befindet wird dagegen, ebenso wie seine Geschichte und Sagen detailliert beschriebem, so daß die Leser nach und nach eine sehr genaue Vorstellung von diesem Kontinet bekommen.) Abgesehen von den Beschreibungen gibt es am Anfang des Buches auch eine (in der ebook-Ausgabe vierfarbige) Übersichtskarte des Kontinents, mit allen wichtigen Handlungsorten - allerdings hat auch diese Karte keine Überschrift.) Was sich jenseits des Kontinents befindet, ist seinen Bewohnern allerdings zu der Zeit als diese Geschichte beginnt absolut unbekannt. Die Leser erfahren später, daß die Küste des Kontinents samt seiner angrenzenden Inseln zwar diverse Male umrundet und erkundet wurde, aber Niemand wußte, was jenseits des Kontinents und dieser Küste lag. Soviel zur Welt, jetzt aber zur Geschichte. Diese beginnt in Acan’Ha, dem Königreich, das den östlichen Teil des Kontinents umfaßt und seine Hauptstadt Tyr. Genuer gesagt beginnt die Geschichte mit einem Prolog, der fünfhundert Jahre in Vergangenheit zurückblickt, zu der die geschichtlichen Rahemnbedingungen geschaffen wurden. Zu Beginn der Geschichte ist in Tyr seit generationen eine königliche Diktatur über Generationen an der Macht, deren Macht aber mit einem geheimnisvollen Phoenix verbunden ist. Außerdem sind dort noch die Nigromanten, im Gegensatz zu den eher fiesen Nekromanten gute Zauberer, Magier, Wahrsager und Heiler (die ihre wahren Fähigkeiten aber seit langem geheimhalten). SIe stehen seit den Geschehnissen im Prolog unter der Kontrolle des Königshauses. Doch zu Beginn dieser Geschichte beginnt einiges außer Kontrolle zu geratren. Die Nigromanten werden von einer Vision ihrer Götter heimgesucht, die besagt, daß der Phoenix in einem Vulkan am anderen Ende des Kontinents geopfert werden muß oder die Welt geht geht in Kälte und Lavaströmen unter. Damit stecken die Nigromanten in der Zwickmühle, denn wenn sie dem Ruf ihrer Götter folgen, bedeutet das gleichzeitig, sich gegen das Königshaus zu stellen, denn das wird den Phoenix sicher nicht freiweillig herausgeben. Dennoch ist wenig später ein Nigromant namens Taco samt Phoenix unterwegs zum andren Ende Welt. Und wir können soviel verraten: Es wird eine abenteuerkliche Reise, die in diesem Band nicht abgeschlossen wird. Damit nicht genug, findet innerhalb der Königsfamilie ein hinterhältiger Machtwechsel statt, dem ein zweiter Handlungsstrng in diesem Buch folgt. Die intrigante, skrupellose und machthungrign Hinterfrau dieses Umsturzes lößt die bösen Märchen-Stiefmütter und das Denver-Biest Joan Collins ziemlich blaß aussehen. Doch nicht alles läuft so, wie es neue Königin geplant hatte, und so bietet auc dieser Handlungsstrang einiges Spannung, Intrigen, Giftmorden und Hinterhältigkeiten. Und da der Apfel bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, zeichnet sich auch der neue Krionprinz durch absolute Skrupellosigkeit und Brutalität gegenüber seinen neuen Untetanen aus. Als Folge dieses Umsturzes ist auch das Leben der früheren Prinzessin in Gefahr und sie sieht sich wenig später an der Seite eines eigenartigen Nigromanten namens Odor auf der Flucht vor ihrer möderischen Familie. Unsere Sympathiewerte für diese Prinzessin haben im Laufe des Buches stark geschwankt und sind am Ende ins Bodenlose abgestürzt. In den letzten Szenen droht sich nämlich für die den zweiten Band an, daß sie in alte Verhalensmuster zurückfällt und ihren finsteren Rache-Plänen wiederum ungezählte Menschen zum Opfer fallen werden. Das Buch folgt abwechselnd diesen drei Handlungssträngen, den Geschehnissen am und um den Königshof, der Reise Tacos (mit dem Phoenix im Geüpäck) zum Vulkan und die Flucht Odors und der Ex-Prinzessin vor den mörderischen Soldaten des Königshauses. Alles wird in der dritten Person erzählt, wobei die Leser aber auch an den Gedanken der Personen teilhaben. Jeder der drei Erzählstränge hat dabei ein eigenes Symbol, das die jeweiligen Kapitelanfänge ziert: ein Schwert für Ordo und die Prinzessin, ein Phoenix für Taco und eine Krone für Kapitel mit Geschehnissen rund um den Palast und die Königsfamilie. Die Kapitelziel selbst geben immer nur dem jeweiligen Handlungsort an, wiederholen sich also häufig. Die Geschichte ist ebenso spannend wie unterhaltsam, denn auch der Humor kommt neben der Gewalt nicht zu kurz. Außerdem erwartet die Leser eine wilde Achterbahn, denn hinter fast jeder neuen Seite lauert eine neue unererwartet Wendung, die die bisherigen Aussichten in ihr komplettes Gegenteil verwandelt. Neben der bereits erwähnten intriganten, skrupellosen neuen Königin gibt es auch einige deutlich sympathischere Personen, etwa den Nigromanten Taco, der es auf seiner Reise unter anderem auch mit einer Truppe eigenwilliger Piraten (deren Chef den interessanten Namen Qusqu trägt) zu tun bekommt, von denen einer nach einigen Abenteuern sein Begleiter auf der weiteren Reise wird. Diese Reise wird sowohl spannend als auch geheimnisvoll, denn Taco und Co. müssen unter anderem mit Hilfe der Eingebungen der Götter einen Schlüssel und ein Schloß finden - nur sind die Mitteilungen der Götter eher ziemlich kryptisch als deutlich. Der Handlungsstrang mit Taco, Sayil und dem Phönix hat uns dabei mit Abstand am besten gefallen. Zum einen ist Sayil eine äußerst sympathische, humorvolle und gewitzte Person, zum anderen steckt dieser Handlungsstrang voller zu lösender Geheimnisse und ist durch die häufigen unerwarteten Wendungen eine wahre Lese-Achterband. Die zumindest anfngs eher unsympathische, arrogante und wehleidige Prinzessin schließlich, die mit Odor auf der Flucht ist, hat diverse Schrecken zu durchleben und macht dabei auch eine leichte Charakterentwicklung von der verwöhnten Prinzessin zu einem fast menschlichen Wesen durch. Die Letzte Wendung aam Ende dieses Buches läßt allerdings befürchten, daß dies Entwicklung nicht von langer Dauer war. Dieser Handlungsstrang ist vor allem durch Kämpfe, Schwerter und Gewalt geprägt. Was uns an diesem Buch ein wenig enttäuscht hat, war, daß es keine wirklich positiven starken Frauen in diesem Buch gab, nur fiese, intrigante Biester oder dümmliche, naive Heimchen am Herd-Typen, deren wichtigstes Ziel es ist, zu heiraten oder geheiratet zu werden. Außerdem ist uns nicht ganz klar, warum der Serientitel unbedingt in englischer Sprache sein mußte. Davon abgesehen ist dies eine spannende, unterhaltsame Gesichte mit diversen unerwarteten Wendungen und einer Vielzahl interessanter und lebendiger Personen, deren Schicksale wir als Leser teilweise mit Spannung verfolgt haben, sowie einiger unheimlicher Wesen wie Mega-Fledermäusen und Riesenwürmern, um nur zwei zu nennen. Dieser erste Band, der gespannt darauf warten läßt, wie die Autorin die Geschichte im zweiten Band fortführen und abschließen wird, ist für uns auf jeden Fall ein Tip.
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