Willkommen in London, dem ganz normalen, britischen London, so wie es täglich in Spielfilmen, Nachrichten, Reportagen und so weiter zu sehen ist.
Und genau hier wird ein Junge von einer U-Bahn erfaßt ... und wacht in einem Krankenhausbett wieder auf. So weit, so relativ normal. Aber da war noch was ... ach ja, fast hätten wirs vergessen: Der Junge, durch den wir mehr oder weniger die Geschichte miterleben, in die wir mit dem Erwachen im Krankenhausbetten einsteigen, erinnert sich an nichts mehr - nicht einmal seinen eigenen Namen.
Doch eines merkt er schon ziemlich bald: Irgendwas stimmt hier nicht. Zum einen sehen ihn die Ärzte und Schwestern an wie ein Weltwunder - und zum anderen muß er sich sich ziemlich schnell auf die schwachen Beine machen, wenn ihm sein Leben lieb ist. (Soviel sei verraten: Das ist es.)
Und jetzt bekommt auch der Leser mit, daß es hinter der Fassade des ganz normalen britischen London, so wie es täglich ... naja das hatten wir schon erwähnt ... noch viel mehr gibt, als sich die Schulweisheit ...
Wir treten zusammen mit dem Jungen und der kleinen Truppe, die er allmählich in guter Fantasy-Tradition um sich versammelt, in ein magisches, rätselhaftes London voller Geheimnisse. In diesem London wohnt hinter der Uhr von Big Ben ein Wesen namens Fugit und wacht über die Zeit: Bringt man ihn zum Lachen, läßt er sie rascher vergehen, macht man ihn traurig, fließt sie langsamer. Und in diesem London, so wie wir es nicht kennen, lebt tief unter der London Library McNemonyne, die Mutter der Erinnerungen, und hütet die Bücher, die die Erinnerungen eines jeden Lebewesens enthalten.
Eines dieser Bücher sollte wohl auch die Antworten auf Fragen enthalten, die der junge Held dieser Geschichte schnellstens beantwortet haben muß. Als da beispielsweise wären:
- Wer ist er wirklich?
- Was ist mit ihm passiert?
- Und warum will ihn jemand töten?
Aber dazu muß man erstmal seinen Verfolgern entkommen, Lady McNemonyne überzeugen, an das Buch gelangen ... und nicht zuletzt die Zeit zum Lesen haben ...
Und dann bleibt immer noch die wichtigste Frage aller Fragen: Wem kann er wirklich trauen?
Aus dem Englischen übersetzt von Karin Dufner
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren
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Hardcover mit laminiertem Pappband
Die Fortsetzung Weltenwanderer erscheint im Dezember 2010 ebenfalls bei PAN.
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Unsere
Meinung: Rundum gelungen. Sehr schön gestaltetes Hardcover, dem einzig und allein noch ein Lesezeichenband und paar Innen-Illustrationen fehlen, um es perfekt zu machen. Gut geschriebene, bis zum Schluß spannende Geschichte zweier Welten in guter alter Fantasy-Tradition mit einer ganzen Reihe interessanter Einfälle. Gemeinsam mit den Hauptpersonen erfährt der Leser immer mehr darüber, wie es zu Avis "Unfall" gekommen ist ... und einiges mehr. (Daß allerdings alles so korrekt ist, wie man es angeboten bekommt, sei damit keineswegs gesagt.) Glaubwürdige, sympatische (und die Gegenstücke natürlich auch) Charaktere. Mit der nötigen Portion Humor und ohne Superhelden als Hauptfigur, so daß auch die "unterstützenden Wesen" nicht zu kurz kommen. Nicht immer ist alles und jeder so wie sie, er oder es scheint und auch simple Kinderreime sollte man nicht unterschätzen ... Absolut lesenswert und man darf ungeduldig auf die Fortsetzung warten, die aber erst im Herbst 2010 erscheinen soll. |