Nachdem es am Anfang zeitweise eine Verzögerung beim Erscheinen gegeben hatte, folgen bei Machandel im November die letzten beiden Sammelbände der Fantasy-Reihe von Wolf Awert kurz hintereinander: der fünfte Sammelband mit den Bänden 9 und 10 und der sechste mit den Einzelbänden 11 und 12. Damit wird die Reihe auch in gedruckter Buchform abgeschlossen. Die Reihe spielt in der Welt Halva, in der Mischblütige verachtet werden und auf der unerwartet Gestaltwandler auftauchen. Dem Aussehen nach wilde Tiere, doch mit Vernunft gesegnet und der entsetzlichen Fähigkeit, biologische Grenzen zu durchbrechen und sich mit anderen Arten fortzupflanzen. Bereits ihre bloße Gegenwart bringt in den anderen vernunftbegabten Arten, den Drachen, Elfen und Menschen, die finstersten Seiten zum Vorschein. Die Elfen versuchen deshalb, die Gestaltwandler und ihre Mischlings-Nachkommen einzufangen und wegzusperren, doch der Keim des Zerfalls breitet sich unaufhaltsam aus. Unter den Elfen droht ein Bürgerkrieg, die Menschen dringen in den Siedlungsraum der Elfen ein und die Drachen scheinen unschöne Geheimnisse zu haben. Am Ende beginnt sogar Halva, sich selbst zu zerstören. Hier erhät die Viertelelfe Tamalone den Auftrag, in der fernen Stadt ihre Mutter ausfindig machen - ohne auch nur zu ahnen, worauf sie sich einläßt.
Tamalones Aufgabe klang in Band 1 der Reihe einfach: Geh ins Elfenviertel und schaue nach Spuren deiner Ziehmutter. Dann nichts wie weg, bevor jemand etwas merkt. Leider konnte sie ohne Hilfe das Elfenviertel von NeuAllerdamm-Rot überhaupt nicht betreten. Mischlinge wie sie, drei Viertel Mensch und ein Viertel Elfe, sind dort unerwünscht, und ihre Magie ist schwach und unscheinbar. Ihrem Auftraggeber war das durchaus bewußt. Er betrachtete Tamalone nur als Köder und hatte ihr Scheitern eingeplant. Allerdings war er nicht der Einzige, der Pläne mit ihr hatte. Und er war auch nicht der Einzige, der vergaß, daß jemand wie Tamalone durchaus eigene Pläne haben konnte – und die nötige Energie, dafür notfalls mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
In Band 2 stand NA-R Kopf. Da hatte doch diese Viertelelfe Tamalone einen Drachenzahn auf den Markt gebracht, ein fast unbezahlbares magisches Artefakt mächtiger Stärke. Wie hatte sie das bloß geschafft? Plötzlich wollte jeder ihr Freund sein – und gleichzeitig schossen ihre Feinde wie Pilze aus dem Boden. Ausgerechnet in dieser kritischen Phase schien es, daß Tamalone sich auch auf ihre beiden Freunde, den Elfen Lufthauch und den Gestaltwandler Pando, nicht mehr verlassen konnte. Als ihr Hilfe angeboten wurde, griff sie nach dem rettenden Strohhalm, nicht wissend, daß sie sich damit in höchste Gefahr begab.
Das überraschende Angebot, Teil der Bürgerwehr zu werden, könnte in Band 3 endlich jenen Weg bahnen, nach dem Tamalone und Pando die ganze Zeit gesucht hatten. Oder war es eine Falle? Pando war sich dessen sicher. War die Aussicht, in das Elfenviertel hineinzukommen, trotzdem das Risiko wert? Je länger Tamalone überlegte, desto mehr zweifelte sie. Alles war denkbar, denn in NA-R trügt der Schein allenthalben, und die Mächtigen betrogen noch mehr.
In Band 4 hatte Tamalone ein Ziel erreichen können, glücklich war sie aber nicht. In ihrer neu gefundenen Familie unerwünscht und von Pando verlassen, blieb ihr nur noch Lufthauch, der Waldelf. Doch der hatte andere Pläne. Er wollte in die Drachenberge und suchte dafür jemanden, der mit Drachen reden kann.
In Band 5 hatte sich für Tamalone durch ihr Zusammentreffen mit dem Drachen alles verändert. Ihre Fragen wurden allerdings eher mehr als weniger. Kriecher konnte ihr nur wenig erklären, gab ihr stattdessen den Auftrag, stark zu werden. Aber Tamalone wußte nicht mehr, wo sie sich befand.
Um die Gegenwart zu verstehen, mußte sie die Vergangenheit kennen. Und das durfte wiederum die Zukunft nicht verändern. Wie das möglich sein sollte, wußten vermutlich nur die Götter. Oder vielleicht Mutter. Ob sie auch wußte, wer im Besitz der ganzen Geschichte war? Tamalone würde es herausfinden müssen.
Nach ihrem Zusammentreffen mit den Drachen wußte Tamalone in Band 6 nicht, worum sie sich als Erstes kümmern sollte. Den Magieverstärker? Ein Wesen zu finden, das in die Zukunft schauen kann? Und wenn das nicht gelang, Pando seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen?
Aber bereits der Gedanke daran ließ sie erschaudern. Oder mußte sie zurück zu Pandos Mutter, um ihr diesen Plan auszureden? Wie wollte sie denn einen unsterblichen Drachen töten?
In Band 7 hatte die Drachenmutter Kriecher vor, Altvater Godwin zu töten, an dessen Unsterblichkeit sie nicht glaubte. Doch für Tama war der Plan der Unaussprechlichen, die Welt zu retten, nur ein Albtraum. Wie aber sollte sie einen besseren Plan entwickeln, wenn sie weder Zukunft noch Vergangenheit kannte? Die Zukunft lag im Dunkel und über die Vergangenheit herrschte tiefes Schweigen. Wenn sich nichts Grundsätzliches änderte, war die Welt – und mit ihr Tama – verloren.
Nachdem es Tamalone gelungen war, durch ein Artefakt, das Himmel und Erde vereinigen kann, ihre magischen Fähigkeiten zu verbessern, verfiel sie in Band 8 der Anziehungskraft von Pandos schwarzer Schwester. Sie erfuhr aber auch die Ursache für den Haß der Drachenmutter und ihrer Töchter auf Godwin. Der Krieg zwischen den Komposits und den Waldelfen brachte noch andere Überraschungen hervor. Wer hätte gedacht, daß die unscheinbare Bork Drachenblut in ihren Adern hatte und daß Tamas ehemalige Pflegemutter den Kämpfern der Komposits das Leben versüßte? Für Tama stand das Leben auf einmal auf dem Kopf.
In Band 9 merken nicht nur die Welt Halva selbst, auch ihre Bewohner inzwischen, daß Unheil vor der Tüt steht. Es herrscht Krieg zwischen Menschen und Waldelfen. Die Menschen sind zahlreich, die Waldelfen nur wenige. Haben sie überhaupt eine Chance? Der Erste Berater des Elfenwaldes wurde von einem Geist ermordet. Wer soll ihn ersetzen? Und welcher Geist ist in der Lage, die Welt der Lebenden zu betreten und dort einen Vierteldrachen zu töten? Während Tama und ihre Verbündeten darüber nachdenken, versammelt Drachentochter Zsardyne die verstreut lebenden Halbdrachen ein. Die Drachenmutter braucht jede Unterstützung in ihrem Kampf gegen den unsterblichen Godwin.
Die Drachentöchter und ihre Freunde wissen im zehnten Band, daß der Krieg der Stadtelfen gegen die Waldelfen nur die ersten Vorboten einer größeren Veränderung sind. Aber kann es wirklich möglich sein, daß die Geister und Toten die Welt der Lebenden übernehmen wollen? Und was ist mit den Drachen? Wie will die Drachenmutter den unsterblichen Altvater Godwin umbringen? Meister Treibguts Problem ist vergleichsweise einfach zu lösen. Seine Tarnung ist aufgeflogen, und er muß in Centrell aufräumen, wenn wieder Ordnung herrschen soll.
Hat Tamalone richtig gehandelt? In Band 11 hat sie den Drachentöchtern gezeigt, daß sie den Altvater im Kampf nicht töten können, daß es nur mit Unterstützung der Magie der Menschen gelingen konnte. Und sie hat den Altvater gerettet. Wird er ihr das danken? Werden die Drachentöchter ihr verzeihen? Für die Welt hat Tamalone nichts erreicht. Sie taumelt weiterhin dem Untergang entgegen. Die Geister der Toten gieren danach, sie in die Dunkelheit zu reißen. Nur eines gibt Hoffnung. Bald betreten die Kinder der Drachentöchter die Welt. Doch kann die nächste Generation es richten? Wer sollte sie unterweisen können?
Im zwölften und letzten Band ist die Welt im Umbruch, die Zukunft hängt in der Schwebe. Aber wie immer diese Zukunft aussehen wird, eines darf auf keinen Fall passieren: Daß die Geister und die Toten unter der Leitung des mächtiges Geistes Vye die Welt der Lebenden erobern. Können Tama und ihre Verbündeten jenen Anstoß geben, den die Zukunft der Lebenden braucht? Sind die Kinder der Drachentöchter stark genug, einer ganzen Welt zu helfen? Und was ist mit den Drachen? Werden sie mitspielen, eine Zukunft zu retten, die nicht die Ihre ist? (Mit diesem Band ist die Serie abgeschlossen.)
Sammelband 5 enthält die folgenden beiden Einzelbände:
- Band 9: Die tote Waldelfe
- Band 10: Tamalones Verrat
Sammelband 6 enthält die letzten beiden Einzelbände:
- Band 11: Wasser-überall
- Band 12: Weltenwende